Am 20. März 2024 organisierte DDS-MAP am University College Dublin (UCD) einen Co-Creation-Workshop mit sieben Intensivpflegekräften und zwei Doktoranden der Krankenpflege, um den spezifischen Bildungsbedarf in Bezug auf Cybersicherheit im Gesundheitswesen zu erkunden. Ziel des Workshops war es, die praktischen Cybersicherheitsprobleme aufzuzeigen, mit denen Angehörige der Gesundheitsberufe täglich konfrontiert sind, und gleichzeitig Erkenntnisse zu sammeln, um unser nächstes Lernmodul zur Cybersicherheit zu gestalten. Im Rahmen einer Reihe interaktiver Aktivitäten tauschten die Teilnehmer Perspektiven zum Einsatz digitaler Technologien (DT) aus, untersuchten Schwachstellen und entwickelten Ideen zu Bildungsinstrumenten, die Cybersicherheitspraktiken in der Intensivpflege optimal unterstützen würden.
Ablauf und Aktivitäten des Workshops
Um eine umfassende Diskussion und Beteiligung zu ermöglichen, wurde der Workshop in drei Phasen konzipiert.
- Die Szenerie: Zur Einführung in das Thema präsentierten die Moderatoren einen kurzen Überblick über aktuelle Cybersicherheitsprobleme im Gesundheitswesen. Anschließend diskutierten die Teilnehmer ihre persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen von Cybersicherheitsrisiken in ihrem Arbeitsumfeld.
- Geschichtenerzählen als Daten: Die Teilnehmer dokumentierten ihre täglichen DT-Interaktionen und schilderten dabei bestimmte Momente, in denen Cybersicherheit relevant erschien. Eine „Pain Points“-Übung ermöglichte es den Teilnehmern, in die Rolle eines Cyber-Angreifers zu schlüpfen und Cybersicherheitsprobleme aus einer verkörperten und empathischen Perspektive zu verstehen. Dadurch wurden die größten Bedenken und potenziellen Bedrohungen der Teilnehmer im Rahmen ihrer typischen Arbeitsaktivitäten hervorgehoben, und daraus wurde eine Liste kritischer Cybersicherheitsrisiken aus ihrer Sicht erstellt.
- Prototyping-Lösungen: In der letzten Phase tauschten die Teilnehmer konkrete Ideen darüber aus, wie die Schulung zur Cybersicherheit strukturiert werden könnte, und schlugen praktische Lösungen für das Intensivpflegepersonal vor. Sie erkundeten verschiedene Lernmodalitäten, wie etwa digitale oder analoge Bereitstellungsmethoden oder interaktive versus statische Präsentationen, und erarbeiteten auf diese Weise Empfehlungen zur Ausrichtung der Entwicklung der DDS-MAP-Mikrozertifikatsmodule.
Wichtigste Erkenntnisse aus dem Workshop
Der Co-Creation-Prozess brachte mehrere wichtige Erkenntnisse:
- Empathie in digitalen Interaktionen: Der Workshop unterstrich die Notwendigkeit, die Gedanken und Gefühle von Gesundheitsfachkräften mit ihren Cybersicherheitspraktiken zu verknüpfen. Durch die Darstellung täglicher Routinen und die Reflexion cybersicherheitsbezogener Emotionen hoben die Teilnehmer die emotionalen Treiber hervor, die das digitale Sicherheitsverhalten beeinflussen.
- Praxisrelevanz durch studentenzentriertes Design: Durch den schülerzentrierten Ansatz konnten die Teilnehmer in ihrem Alltag als Experten agieren und praktische Erkenntnisse gewinnen, die bei traditionellen Top-down-Ansätzen möglicherweise verloren gehen. Die Teilnehmer schätzten die Möglichkeit, sich selbst als „Insider“ der Cybersicherheit zu sehen, was die Diskussion bereicherte und einzigartige Sicherheitslücken aufdeckte.
- Vorherrschende Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit: Die Krankenschwestern und Studenten betonten ihre Bedenken hinsichtlich der sicheren digitalen Kommunikation, insbesondere E-Mail und Messaging-Apps. Dies unterstrich die entscheidende Rolle des sicheren Informationsaustauschs im Gesundheitswesen und bekräftigte die Notwendigkeit gezielter, praktischer Leitlinien zur Cybersicherheit.
Empfehlungen für die zukünftige Cybersicherheitsausbildung
Sich auf die natürliche Fähigkeit eines einzelnen Geistes zu verlassen, Muster zu bilden, kann die Fähigkeit eines Kollektivs, empathisch verknüpftes Wissen zu produzieren, einschränken oder stören. In diesem Workshop waren sich die Teilnehmer einig, dass Spiele und Simulationen ein bevorzugtes Lernformat sind. Darüber hinaus wurden Tests als Bewertungsmethode am häufigsten genannt. In Anbetracht der differenzierten Natur ihrer Arbeit plädierten die Teilnehmer auch für Schulungen, die ihre Erfahrungen und vollen Terminkalender respektieren und deren Inhalte so zugeschnitten sind, dass sie die Barrierefreiheit unterstützen, und zwar online und in hybrider Form.
Schlussbemerkungen
Die in diesem Co-Creation-Workshop gesammelten Erkenntnisse und Vorschläge werden die Gestaltung der Schulungsmaterialien von DDS-MAP zur Cybersicherheit beeinflussen. Indem DDS-MAP die Schulungsinhalte an die realen Herausforderungen der medizinischen Fachkräfte anpasst, bleibt es dem Ziel verpflichtet, sinnvolle, klinisch relevante Schulungstools zu entwickeln, die Vertrauen und Bewusstsein für digitale Praktiken im Gesundheitswesen schaffen.